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Die Kelosk Kale. Ein spätantiker Gebäudekomplex im türkischen Euphratbogen. Studien zu Osrhoene in der Spätantike

Roos, Dorothea; Baumeister, Peter; Saner, Turgut

Abstract:

Der Beitrag über die Arbeiten an der sog. Kelosk Kale versteht sich als Vorbericht eines umfangreicheren Projektes zur Erforschung der spätantiken Landschaft Osrhoene. In ihm soll bereits vorab ein Gebäudekomplex vorgestellt werden, der von den Verf. im Jahr 2004 untersucht wurde. Die Anlage liegt im türkischen Euphratbogen unweit des modernen Euphratübergangs Birecik. Der Komplex besteht aus drei Gebäuden, die einst von einer Mauer umschlossen waren. Markantester Bau ist ein Steinfachwerkgebäude, das in seinem zweigeschossigen Teil noch bis zu einer Höhe von 6,60 m aufrecht steht. Bautypologische Vergleiche mit der spätantiken Architektur Nordsyriens sowie enge Parallelen in der Konstruktionsweise zu den Bauten in den >Toten Städten< machen deutlich, daß die Anlage auf der Kelosk Kale mit großer Wahrscheinlichkeit im 5. oder spätestens im 6. Jh. n. Chr. entstanden ist. Am wahrscheinlichsten ist es, in dem Gebäudeensemble eine Art villa rustica zu erkennen, also einen Wohn- und Wirtschaftskomplex, der im weitesten Sinne der agrarischen Produktion diente. Der Vergleich mit den zahlreichen Klöstern im nordsyrischen Kalksteinmassiv macht jedoch deutlich, daß es sich bei dem Bauensemble auch durchaus um ein Koinóbion handeln könnte.


Zugehörige Institution(en) am KIT Fakultät für Architektur – Institut für Baugeschichte (IFB)
Publikationstyp Zeitschriftenaufsatz
Publikationsjahr 2007
Sprache Deutsch
Identifikator ISSN: 0341-9142
KITopen-ID: 1000008029
Erschienen in Istanbuler Mitteilungen
Verlag Wasmuth [in Komm.]
Band 57
Seiten 623-674
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