Gendoping. Endbericht zum TA-Projekt

Wie ein Phantom geistert »Gendoping« seit Jahren durch die Debatten zur Zukunft des Leistungssports. Häufig gipfeln entsprechende Phantasien und Visionen im Bild von dauerhaft in ihrer genetischen Ausstattung manipulierten Superathleten. Doch die zu erwartenden Anwendungsszenarien werden viel unspektakulärer, zugleich aber wahrscheinlicher und näherliegend sein. Man wird schon bald mit einer Nutzung neuer Substanzen sowie gen- und zelltherapeutischer Verfahren zur gezielten Manipulation der Genaktivität rechnen müssen. Ihr Einsatz verspricht eine hocheffiziente Leistungssteigerung und wird sich, wenn überhaupt, nur schwer nachweisen lassen. Dieser Band beantwortet umfassend die Schlüsselfragen der weiteren Entwicklung: Welcher wissenschaftlichen Ergebnisse könnte sich ein mögliches Gendoping bedienen, wo werden Einfallstore im Spitzen- und Breitensport sein, und wie kann mithilfe von Verbots- und Kontrollstrukturen darauf reagiert werden? Gefragt wird auch danach, welche individuellen Verhaltensmuster von Athleten und welche gesellschaftlichen Kontexte eine Rolle bei der zu erwartenden Karriere von Gendoping spielen werden.

INHALT
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ZUSAMMENFASSUNG 3
I. EINLEITUNG 17
II. GENDOPING: WISSENSCHAFTLICHE GRUNDLAGEN UND ANWENDUNGSPERSPEKTIVEN 23
1. Ausgangslage: Abgrenzungen und Ansatzpunkte 24
1.1 Nutzbares Wissen zu Hochleistungsgenvarianten? 24
1.2 Die Genregulation – Ansatzpunkt für Gendoping 26
1.3 Gentherapie: Prinzip und Herangehensweise 28
1.4 Gendoping – im engeren und im weiten Sinn 33
2. Potenzielle biologische Ziele für Gendoping 35
2.1 Skelettmuskulatur 36
2.2 Modulation der Sauerstoffversorgung 44
2.3 Beeinflussung der Energiebereitstellung 49
2.4 Gendopingansatzpunkte im Überblick 51
2.5 Entwicklungsprojekte im Bereich der Gentherapie 54
3. Besondere gesundheitliche Risiken? 57
4. Anwendungsperspektiven 62
4.1 Zugangswege 62
4.2 Einfallstore und Faktoren der Diffusion 65

III. NACHWEISBARKEIT UND TESTENTWICKLUNG 69
1. Nachweisbarkeit 70
1.1 Direkte Nachweisverfahren 70
1.2 Indirekte Nachweisverfahren 74
2. Anforderungen an (Gen-)Dopingtests 77
IV. GENDOPING: VERBOT UND KONTROLLVERFAHREN 81
1. Der Welt-Anti-Doping-Code: Internationale Rechtsgrundlage für Sport und Politik 82
2. Der NADA-Code als Rechtsgrundlage des Sports in Deutschland 88
2.1 Vereins- bzw. Verbandsrecht der Sportorganisationen 89
2.2 Dopingkontrollverfahren 92
2.3 Grenzen des Dopingkontrollverfahrens 102
2.4 Weitere Ansätze zur Eindämmung von Doping 107
3. (Gen-)Doping im Kontext des staatlichen Rechts 108
3.1 Internationale Vereinbarungen 108
3.2 Nationales Recht 109

V. DOPINGHANDELN UND GESELLSCHAFTLICHES UMFELD 115
1. Wettkampfsport 116
1.1 Einstellungen und Verhalten 116
1.2 Das Umfeld des Sportlers 127
2. Individueller Sport 134
2.1 Bodybuilding 135
2.2 Exkurs: Ältere Sportler 139

VI. INFORMATIONS- UND HANDLUNGSBEDARF 141

LITERATUR 145
1. In Auftrag gegebene Gutachten 145
2. Weitere Literatur 145

ANHANG 153
1. Tabellenverzeichnis 153
2. Abbildungsverzeichnis 153