Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften - am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung. Endbericht zum TA-Projekt
Petermann, T.; Bradke, H.; Lüllmann, A.; Poetzsch, M.; Riehm, U.
Abstract:
In modernen, arbeitsteiligen und hochtechnisierten Gesellschaften erfolgt die Versorgung der Bevölkerung mit (lebens)notwendigen Gütern und Dienstleistungen durch ein hochentwickeltes, eng verflochtenes Netzwerk »Kritischer Infrastrukturen«. Dazu zählen u. a. Informationstechnik und Telekommunikation, Transport und Verkehr, Energieversorgung oder das Gesundheitswesen. Diese sind aufgrund ihrer internen Komplexität sowie der großen Abhängigkeit voneinander hochgradig verletzbar. Terroristische Anschläge, Naturkatastrophen oder besonders schwere Unglücksfälle haben nicht erst im zurückliegenden Jahrzehnt offenkundig gemacht, welche weitreichenden Folgen die Beeinträchtigung oder der Ausfall Kritischer Infrastrukturen für das gesellschaftliche System insgesamt haben können.
Aufgrund der nahezu vollständigen Durchdringung der Lebens- und Arbeitswelt mit elektrisch betriebenen Geräten würden sich die Folgen eines langandauernden und großflächigen Stromausfalls zu einer Schadenslage von besonderer Qualität summieren. Betroffen wären alle Kritischen Infrastrukturen, und ein Kollaps der gesamten Gesellschaft wäre kaum zu verhindern. Trotz dieses Gefahren- und Katastrophenpotenzials ist ein diesbezügliches gesellschaftliches Risikobewusstsein nur in Ansätzen vorhanden. ... mehr
INHALT
ZUSAMMENFASSUNG 3
I. EINLEITUNG 29
1. Verletzlichkeit moderner Gesellschaften 29
2. Stromausfall als Auslöser einer »nationalen Katastrophe« 31
3. Beauftragung, Vorgehen, Aufbau des Berichts 33
II. DAS SYSTEM DES KRISENMANAGEMENTS IN DEUTSCHLAND 39
1. Rechtsgrundlagen der Katastrophenbewältigung 41
2. Krisenmanagement in Deutschland: Akteure, Strukturen und Verfahren 46
III. FOLGEN EINES LANGANDAUERNDEN UND GROSSRÄUMIGEN STROMAUSFALLS 59
1. Einleitung 59
1.1 Anmerkungen zu den Ursachen eines langandauernden und großräumigen Stromausfalls 59
1.2 Kosten 61
2. Folgenanalysen ausgewählter Sektoren Kritischer Infrastrukturen 64
2.1 Informationstechnik und Telekommunikation 66
2.2 Transport und Verkehr 89
2.3 Wasserversorgung und Abwasserentsorgung 117
2.4 Lebensmittelversorgung 138
2.5 Das Gesundheitswesen 151
2.6 Finanzdienstleistungen 164
2.7 Öffentliche Einrichtungen – Fallbeispiel »Gefängnis« 184
3. Verhaltensbezogene Folgen eines Stromausfalls und ihre Bestimmungsfaktoren 192
3.1 Psychologische Bestimmungsfaktoren 193
3.2 Thesen zu den verhaltensbezogenen Folgen eines langandauernden Stromausfalls 197
3.3 Informations- und Forschungsbedarf 202
IV. VERLETZBARKEIT, BEWÄLTIGUNGSOPTIONEN UND HANDLUNGSBEDARF – SCHLUSSFOLGERUNGEN 205
1. Informationstechnik und Telekommunikation 205
2. Transport und Verkehr 207
3. Wasser und Abwasser 209
4. Versorgung mit Lebensmitteln 214
5. Gesundheitswesen 216
6. Finanzdienstleistungen 219
7. Fallbeispiel »Gefängnisse« 220
8. Bereichs- und organisationsübergreifendes Katastrophenmanagement 222
9. Vernetzte Katastrophenbewältigung –ohne Netz 225
10. Krisenkommunikation ohne Strom 230
11. Versorgung mit Treibstoff, Sicherstellung einer robusten Notstromversorgung 231
12. Inselnetze als Option zur Steigerung der Resilienz der Stromversorgung nach einem Stromausfall 233
13. Information und Sensibilisierung der Bevölkerung 235
14. Fazit 237
V. LITERATUR 239
1. In Auftrag gegebene Gutachten 239
2. Weitere Literatur 239
3. Internetadressen 252