Fahrzeugaufbau Umfelderfassung

Aufgabenstellung für den Fahrzeugaufbau Umfelderfassung war die Entwicklung und der Aufbau eines Versuchsfahrzeuges, welches das Fahrzeugumfeld durch Radar- und Videosensoren vermessen kann. Als Radarsystem wird ein 77 GHz Radarsensor mit integrierter Signalverarbeitung verwendet und das Stereo-Kamerasystem besteht aus zwei CCD Kameras.
Zur Energieversorgung des Versuchssystems wurde eine vom Bordnetz unabhängige Spannungsversorgung integriert. Ein wichtiger Punkt bei der Konzeption der Energieversorgung war die Entscheidung, alle Verbraucher mit der fahrzeugtypischen Gleichspannung von 12 V zu versorgen. Verwirklicht wurde die Spannungsversorgung durch Gel-Batterien, die vom Fahrzeuggenerator oder vom Wechselspannungsnetz geladen werden kö}nnen. Der Betrieb von temporären Messeinrichtungen, die nicht speziell für die Fahrzeugumgebung konstruiert wurden, wird durch ein 230 V Wechselspannungsnetz gewährleistet.
Für das Computersystem wurde eine Architektur gewählt, bei der alle Computer über eine Ethernetverbindung kommunizieren. Die Bildverarbeitung und Informationsfusion sowie das Datenmanagement werden von zwei Industrierechnern übernommen. ... mehrDas Human-Machine-Interface wird mit einem Laptop im Beifahrerbereich realisiert, mit dem die Konfiguration des Systems sowie die Datenauswertung von Straßenszenen ermöglicht wird. Aufgrund einer besseren Remote-Verwaltung sowie der hohen Stabilität im Betrieb wurde das freie Betriebssystem Linux eingesetzt.
In diesem Versuchsfahrzeug wurde auf die Integration von aktiver Aktorik, welche die Fahrdynamik beeinflusst, verzichtet. Die Gründe hierfür liegen in den aktuellen Forschungsgebieten des Instituts, die die Umfeldsensierung und Informationsfusion umfassen. Erst nachdem die Umfelderfassung mit einer automotive-tauglichen Wahrscheinlichkeit realisiert ist, kann an eine Implementierung von aktiver Aktorik für den öffentlichen Straßenverkehr gedacht werden.
Der Fahrzeugaufbau wurde in Zusammenarbeit mit den institutseigenen Werkstätten geplant und realisiert. Bei ersten Tests konnte die Leistungsfähigkeit und Robustheit des Komplettsystems demonstriert werden.