Annotating Humanities Research Data - Episteme, Metaphors and the Torah

Annotieren ist eine der ältesten Kulturtechniken der Menschheit. Während in den vergangenen Jahrhunderten Stift und Papier die Mittel der Wahl waren um Anmerkungen zu einer Quelle hinzuzufügen, verschiebt sich diese Aktivität in den letzten Jahren zunehmend in die digitale Welt. Mit der W3C-Empfehlung ‘Web Annotation Data Model’ steht seit 2017 ein mächtiges Werkzeug zur Verfügung, um Annotationen in verschiedensten Disziplinen zu modellieren und eine disziplin- sowie plattformübergreifende Auswertung zu ermöglichen.
In diesem Poster möchten wir einen Einblick in unsere Annotationsinfrastruktur geben, die in drei geisteswissenschaftlichen Forschungsprojekten im Einsatz ist. ... mehrDabei stehen sowohl ein eigens entwickelter Annotationsserver mit RDF-Backend (vollständig kompatibel zum ‘Web Annotation Protocol’) als auch unsere Annotationsoberflächen im Fokus. Es sollen das Zusammenspiel dieser Komponenten untereinander aber auch mit weiteren Infrastrukturkomponenten, wie beispielsweise einem Forschungsdatenrepositorium oder einem Vokabulareditor, sowie die tägliche Arbeit der Forschenden mit diesen Komponenten illustriert werden.
Besonderesr Augenmerk soll auf die Modellierung der Annotationen in unseren unterschiedlichen Anwendungsfällen gelegt werden. Die Beispiele reichen dabei von Auszeichnungen logischer Diagramme in mittelalterlichen Aristoteles-Handschriften, über die Analyse von Metaphern im Prozessin religiöser Sinnbildung bis hin zur Erfassung besonderer hebräischern Buchstabenvariationen in Torarollen. Die Diskussion von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in diesen Anwendungsfällen birgt dabei ein großes Potential für die Übertragbarkeit und Fruchtbarmachung in weiteren wissenschaftlichen Disziplinen.

Annotation is one of the oldest cultural techniques of mankind. While in past centuries pen and paper were the means of choice to add annotations to a source, this activity has increasingly shifted to the digital world in recent years. With the W3C recommendation 'Web Annotation Data Model', a powerful tool has been available since 2017 to model annotations in a wide variety of disciplines and to enable cross-disciplinary analysis.
In this poster, we give an insight into our annotation infrastructure, which is in use in three humanities research projects. The focus is on a custom-developed annotation server with RDF backend (fully compliant to the 'Web Annotation Protocol') as well as our annotation interfaces. ... mehrThe interaction of these components with each other but also with other infrastructure components such as a research data repository or a vocabulary editor as well as the daily work of researchers with these components is illustrated.
Special attention is paid to the modeling of annotations in our different use cases. Examples range from labeling of logical diagrams in medieval Aristotle manuscripts, to the analysis of metaphors in religious meaning-making, to the capture of particular Hebrew letter variations in Torah scrolls. The discussion of similarities and differences in these use cases holds great potential for transferability and fruitfulness in further scientific disciplines and is thus a main part of our contribution.