Abstract:
Der mangelnde Zugang zu modernen und erschwinglichen Energiedienstleistungen, auch bekannt als Energiearmut, ist ein weltweites Problem, das oft mit multidimensionaler Armut einhergeht. Auf Haushaltsebene verfügt mindestens jeder dritte Mensch über unzureichende Kochgelegenheiten und jeder zehnte Mensch über mangelnden Zugang zu Elektrizität, um die menschlichen Grundbedürfnisse zu decken. Darüber hinaus trägt die mangelnde Energieversorgung zu Einschränkungen im Bereich öffentlicher Dienstleistungen bei, wie z. B. medizinische Behandlungen oder Bildungsangebote nach Einbruch der Dunkelheit. ... mehrAuf wirtschaftlicher Ebene wirkt sich Energiearmut negativ auf die Güterproduktion und die Einkommen aus. Es wird daher allgemein erwartet, dass der Zugang zu modernen und erschwinglichen Energiedienstleistungen (in vielen Fällen auf der Grundlage erneuerbarer Energien) zur Verringerung der Armut beitragen kann, insbesondere in ländlichen Gebieten von Entwicklungsländern, die am meisten unter fehlendem Zugang zu Energie und den damit verbundenen Entbehrungen leiden. Dahinter steht häufig die Annahme, dass arme Menschen, sobald sie Zugang zu moderner und erschwinglicher Energie haben, von Energiedienstleistungen profitieren können, um aus der Armut herauszukommen.
In der vorliegenden Studie wird diese Annahme infrage gestellt. Auf der Grundlage einer Analyse des Energie-Armut-Nexus in den ländlichen Gebieten des brasilianischen Bundesstaates Ceará wird gezeigt, dass moderne und erneuerbare Energien je nach dem Kontext, in dem sie in einer Gesellschaft eingesetzt sind, zu einer Zunahme oder Verringerung der Armut beitragen können. Darüber hinaus wird argumentiert, dass arme Menschen neben dem Zugang zu angemessenen Energiedienstleistungen auch über angemessene soziale und politische Bedingungen verfügen müssen, damit sie Fähigkeiten entwickeln können, die es ihnen ermöglichen, durch die Nutzung der Energiedienstleistungen die Armut zu verringern. Dies ist deshalb wichtig, weil das Vermögen des Menschen, neue Fähigkeiten zu entwickeln, untrennbar mit dem Sozialisationsprozess eines jeden Menschen verbunden ist, der auf den Erfahrungen und Möglichkeiten basiert, die dieser Mensch erlebt hat.
Diese Arbeit ist zudem eine der wenigen Studien, die davor warnen, dass der Zugang zu und die Nutzung von modernen Energiedienstleistungen nicht zwangsläufig positive Auswirkungen auf die Armutsbekämpfung haben. Eine solche Warnung richtet sich nicht gegen die Universalisierung des Zugangs zu modernen und erschwinglichen Energiedienstleistungen, aber sie weist darauf hin, wie wichtig es ist, mögliche direkte oder indirekte Nebeneffekte des Zugangs zu und der Nutzung von Energie zu berücksichtigen. Die Überwachung und Umsetzung von Maßnahmen, die es den Menschen ermöglichen, von modernen Energien zu profitieren und unerwünschte Nebeneffekte zu reduzieren oder zu vermeiden, ist dabei ebenfalls von großer Bedeutung. Daher wird ein systematischer und partizipatorischer Ansatz benötigt, der den Zusammenhang zwischen Energiezugang und Ursachen von Armut herstellt. Die vorliegende Studie stellt einen solchen Ansatz vor. Dieser Ansatz betrachtet Gemeindemitglieder als Hauptakteure lokaler Energieprojekte und vermittelt eine systematische Sicht auf den Zugang zu Energie und die lokalen Herausforderungen, die die Menschen daran hindern, aus der Armut herauszukommen.
Die untersuchte Region (ländliche Gebiete in Ceará) hat in den letzten Jahren wichtige Fortschritte in der Bekämpfung von Energiearmut erzielt, wie z. B. die Universalisierung des Zugangs zu Elektrizität im Jahr 2015, insbesondere durch den Ausbau des Stromnetzes. Elektrizität wird von armen Familien auf dem Land in erster Linie zur Deckung menschlicher Grundbedürfnisse (z. B. Beleuchtung, Lebensmittelkühlung und Kommunikation) genutzt. Darüber hinaus gibt es Initiativen zur Verbesserung des Zugangs zu sauberen Kochgelegenheiten. Gesundheitsschädliche und ungeeignete Kochstellen sind in diesen Gebieten jedoch immer noch weit verbreitet. Trotz der Fortschritte im Kampf gegen Energiearmut, insbesondere durch den Zugang zu Elektrizität, ist Ceará immer noch einer der ärmsten Bundesstaaten Brasiliens mit einem hohen Maß an sozioökonomischer Ungleichheit.
Die vorliegende Forschungsarbeit schlägt daher eine Analyse des Energie-Armut-Nexus vor, der im Rahmen dieser Arbeit als die systematischen und dynamischen Wechselbeziehungen zwischen Energie und Armut verstanden wird. Diese Konzeption ist insofern von Bedeutung, als sie über das im Energiezugangssektor weit verbreitete Konzept der Energiearmut hinausgeht. Während sich das Konzept der Energiearmut auf den fehlenden Zugang zu modernen und erschwinglichen Energiedienstleistungen und auf Strategien zur Bewältigung dieses Problems konzentriert, liegt der Schwerpunkt im Konzept des Energie-Armut-Nexus auf dem Verständnis der systematischen Wechselbeziehungen zwischen Energiezugang und gesellschaftlichen und institutionellen Ursachen von Armut mit dem Ziel, Hindernisse für die Nutzung von Energie zur Verringerung von Armut zu überwinden. Aus dieser Perspektive ist die Überwindung der Energiearmut für die Überwindung von Armut zwar von wesentlicher Bedeutung, reicht aber nicht aus. Mit anderen Worten, die Lösung des Problems der Energiearmut ist ein wichtiges Puzzleteil zur Lösung eines komplexeren Problems, das mit dem Energie-Armut-Nexus zusammenhängt.
Diese Arbeit befasst sich insbesondere mit der folgenden Forschungsfrage: Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit moderne und erneuerbare Energien in Form von dezentraler Stromerzeugung und sauberen Kochgelegenheiten langfristig zur Armutsbekämpfung in den ländlichen Gebieten von Ceará beitragen können? Zur Beantwortung der Fragestellung wurde ein integrativer Ansatz entwickelt, um den Energie-Armut-Nexus unter Berücksichtigung mehrdimensionaler Faktoren problematisieren, systematisieren und analysieren zu können. Während der auf partizipativen Ansätzen basierenden Problematisierungs- und Systematisierungsphasen wurden in Ceará ländliche Gemeinden besucht und Interessenvertreter befragt. Mit dem Ziel, Orientierung für eine langfristige Planung zu geben, wurde in der Analysephase die Szenariotechnik der Cross-Impact-Bilanzanalyse (CIB) eingesetzt, die es ermöglicht, die Wechselwirkungen von komplexen und vielschichtigen Systemen zu untersuchen. Schließlich wurden die mithilfe der CIB identifizierten plausiblen zukünftigen Entwicklungspfade mit den für diese Forschung angepassten Konzepten der Resilienz, Anpassungsfähigkeit und Transformationsfähigkeit sozioökologischer Systeme (SES) analysiert. Obwohl es sich beim Energie-Armut-Nexus nicht um ein SES, sondern um ein sozioenergetisches System handelt, können diese Konzepte genutzt werden, um aufzuzeigen, wie leicht oder schwer es für die Gesellschaft sein kann, den Energie-Armut-Nexus von einem unerwünschten auf einen gewünschten Pfad zu bringen.
Die in Form von fünf Szenarien-Clustern („S1-Konservativ“, „S2-Migration“, „S3-Gescheiterter Übergang“, „S4-Übergang durch kontextualisierte Bildung“ und „S5-Überwindung der Armut im ländlichen Ceará“) dargestellten Entwicklungspfade zeigen, dass es zwei wichtige soziale und politische Bedingungen gibt – Bildung und Governance –, deren Status darüber entscheidet, ob moderne und erneuerbare Energien zu einer Zunahme oder einer Verringerung der Armut beitragen können. Entsprechend lassen sich die möglichen langfristigen Entwicklungen des Energie-Armut-Nexus im ländlichen Ceará in den fünf Szenarien-Clustern in zwei Hauptpfade unterteilen: Der eine bedeutet einen Fortbestand der Armut, der andere eine Verringerung der Armut mithilfe moderner und erneuerbarer Energien.
Beim ersten Entwicklungspfad, der die Szenarien-Cluster „S1 Konservativ“, „S2-Migration“ und „S3-Gescheiterter Übergang“ umfasst, ist zu erwarten, dass moderne und erneuerbare Energien dazu beitragen werden, die Armut im ländlichen Ceará aufrechtzuerhalten oder zu verstärken. Mögliche Gründe hierfür sind insbesondere unzureichender Kapazitätsaufbau und Bildung sowie inadäquate Governance. Unter diesen Bedingungen können gesellschaftliche Gruppen, die in einer besseren wirtschaftlichen Lage oder politisch gut vertreten sind, mehr von modernen und erneuerbaren Energien profitieren als arme und marginalisierte Menschen, sodass der Status quo von Armut und hoher Ungleichheit verfestigt wird. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass das ländliche Ceará diesen ersten Weg beschreitet, denn die historischen, von Menschen gemachten Strukturen in der Region fördern unzureichende Bildung und inadäquate Governance, die das Problem von Armut und hoher Ungleichheit verstärken. Diese historischen Strukturen sind resistent gegenüber Veränderungen und beschränken sich nicht auf Ceará, sondern erstrecken sich auf die brasilianische Gesellschaft allgemein. In diesem Sinne scheint das ländliche Ceará auf dem ersten Pfad gefangen zu sein.
Beim zweiten Entwicklungspfad, der sich aus den Clustern „S4-Übergang durch kontextualisierte Bildung“ und „S5-Überwindung der Armut im ländlichen Ceará“ zusammensetzt, wird erwartet, dass dezentrale und erneuerbare Energiesysteme und saubere Kochgelegenheiten zu einer Verringerung von Armut führen. Die Hauptbedingungen dafür sind kontextualisierter Kapazitätsaufbau und Bildung sowie adäquate Governance. Erstere wird als Grundvoraussetzung gesehen, um den sozialen Wert von Energie als Motor der Armutsbekämpfung zu erhöhen. Durch kontextualisierten Kapazitätsaufbau und Bildung können die Menschen dazu ermutigt und befähigt werden, einen bestimmten Kontext kritisch zu reflektieren und zu problematisieren. Dies kann zu einem höheren Bewusstsein der Gemeindemitglieder und Planer für den Energie-Armut-Nexus und zu verbesserten Strategien im Umgang damit führen. Durch adäquate Governance im ständigen Dialog mit den ländlichen Gemeinden können grundlegende Reformen angestoßen werden, um die großen sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten zu verringern und gleichzeitig den Zugang zu und die Nutzung von Energie zur Armutsbekämpfung zu maximieren. In Kombination eröffnen kontextualisierte Bildung und adäquate Governance Raum für den Aufbau neuer Fähigkeiten und Möglichkeiten für arme Menschen und sind ein vielversprechender Weg zur Nutzung moderner und erneuerbarer Energien in der Armutsbekämpfung.
Obwohl diese Arbeit darauf hindeutet, dass die ländlichen Gebiete in Ceará dem ersten Entwicklungspfad folgen (oder darin gefangen scheinen), bedeutet dies nicht, dass das ländliche Ceará diesen Pfad nicht verlassen kann, der Armut und Unterdrückung von armen und marginalisierten Menschen hervorruft. Der zweite Entwicklungspfad zeigt Möglichkeiten auf, mithilfe moderner und erneuerbarer Energien einen neuen Kurs einzuschlagen. Dieser zweite Pfad ist jedoch kein einfacher Weg, denn er steht im Widerspruch zu den historischen Strukturen und dem aktuellen Status quo, auf die die Armut in Brasilien im Allgemeinen und in Ceará im Besonderen zurückzuführen ist. Dennoch ist es ein möglicher und vielversprechender Weg in Richtung einer integrativen Gesellschaft mit weniger Ungleichheit und ohne Armut.
Darüber hinaus kann der in dieser Arbeit entwickelte integrative Ansatz einen wertvollen Beitrag zu weiteren Fallstudien im Bereich Energiezugang und nachhaltige Entwicklung leisten, da er ein besseres Verständnis der Dynamik ländlicher Gebiete in Bezug auf Energie und Armut ermöglicht. Der Ansatz kann somit zur Verbesserung von politischen Maßnahmen und Strategien beitragen, die darauf abzielen, die Nutzung von Energie zur Armutsbekämpfung zu maximieren und gleichzeitig die Risiken unerwünschter Nebeneffekten auf arme Menschen zu minimieren. Letztlich kann dieser Ansatz einen Beitrag zu einem integrativen und inklusiven Energiezugang in armen ländlichen Gemeinden leisten.
Abstract (englisch):
The lack of access to modern and affordable energy services, commonly known as energy poverty, is a worldwide problem often associated with multidimensional poverty. At the household level, at least one in three people rely on inadequate means of cooking and one in ten people lack access to electricity to meet basic human needs. Lack of adequate energy contributes as well to limit several public services, such as medical treatments and educational offers after nightfall. At the economic level, energy poverty impacts on the production of goods and income generation. Thus, there is a general expectation that access to modern and affordable energy services (in many cases based on renewables) can contribute to poverty reduction, especially in the rural areas of developing countries which suffer most from deprivation due to the lack of energy access. ... mehrThis expectation is often based on the assumption that once poor people have access to modern and affordable energy, they can benefit from energy services to move out of poverty.
This study challenges the mentioned assumption. Based on an analysis of the energy-poverty nexus in the rural areas of the Brazilian state of Ceará, it is shown that modern and renewable energies can contribute to increasing or reducing poverty, depending on the context in which they are used in a society. Moreover, this thesis argues that, besides access to adequate energy services, poor people need adequate social and political conditions to develop capabilities that enable them to benefit from energy services to reduce poverty. This is important because people’s capacity to develop new capabilities is intrinsically tied to each person’s socialization process, which is based on the experiences and opportunities lived by each one.
Also, this study represents one of the few studies that warn that access to and use of modern energy services do not necessarily imply positive effects on poverty reduction. Such a warning does not argue against the universalization of access to modern and affordable energy services, but it highlights the importance of considering possible direct or indirect side effects of energy access and use, along with monitoring and implementing measures that enable people to actually benefit from modern energies and reduce or avoid undesirable side effects. Therefore, a systematic and participatory approach is needed to establish the link between energy access and the causes of poverty. This study presents such an approach, which considers community members as the main actors in local energy projects and provides a systematic view of energy access and local challenges that prevent people from moving out of poverty.
In the last years, the region under study (rural areas in Ceará) has made important progress in reducing energy poverty, such as the universalization of electricity access in 2015, mainly through grid extension. In general, poor rural families use electricity to meet basic human needs (e.g. lighting, food refrigeration and communication). There are also initiatives to increase the access to clean cooking facilities. Yet, the use of unhealthy and inadequate means of cooking is still common in these areas. Despite progress in reducing energy poverty, especially through access to electricity, Ceará is still one of the poorest Brazilian states, with a high level of socioeconomic inequality.
This research therefore proposes an analysis of the energy-poverty nexus, conceptualized in this study as the systematic and dynamic interrelationships between energy and poverty. This conceptualization is important insofar as it goes beyond the concept of energy poverty, widely used in the energy access sector. While the concept of energy poverty focuses on the lack of access to modern and affordable energy services and on strategies to overcome this limitation, the concept of the energy-poverty nexus focuses on understanding the systematic interrelationships between energy access and the societal and institutional causes of poverty with the aim of overcoming barriers to the use of energy to reduce poverty. From this perspective, eradicating energy poverty is essential to eradicating poverty, but it is not enough. In other words, solving the problem of energy poverty is an important piece to solve a more complex puzzle related to the energy-poverty nexus.
In particular, this study deals with the following research question: What are the conditions needed in long-term planning so that modern and renewable energies, in the forms of decentralized electricity generation and clean means of cooking, can contribute to reducing poverty in the rural areas of Ceará? To answer this question, an integrative approach was developed to problematize, systematize and analyse the energy-poverty nexus considering multidimensional factors. During the problematization and systematization phases, based on participatory approaches, rural communities in Ceará were visited and stakeholders were interviewed. In the analysis phase aiming to provide orientation for long-term planning, the scenario technique Cross-Impact Balance Analysis (CIB) was used, which makes it possible to examine interrelationships in complex and multidimensional systems. Lastly, the plausible future trajectories identified through the CIB were analysed using the concepts of resilience, adaptability and transformability of social-ecological systems (SESs) adapted for this research. Although the energy-poverty nexus is not an SES but a socio-energy system, these concepts can be used to show how easy or difficult it can be for society to move the energy-poverty nexus from an undesirable to a desirable pathway.
The resulting future trajectories expressed in five clusters of scenarios (“S1-Conservative”, “S2-Migration”, “S3-Failed transition”, “S4-Transition through contextualized education” and “S5-Overcoming poverty in rural Ceará”) point out two main social and political conditions – education and governance – that, depending on their states, determine whether modern and renewable energies will contribute to an increase or a reduction in poverty. Accordingly, the possible long-term developments of the energy-poverty nexus in rural Ceará represented in the five clusters of scenarios can be divided into two main pathways: one means the continuance of poverty, the other a reduction of poverty with the support of modern and renewable energies.
In the first pathway, composed of the clusters “S1-Conservative”, “S2-Migration”, and “S3-Failed transition”, it is expected that modern and renewable energies will contribute to maintaining or increasing poverty in rural Ceará. Possible reasons for this are, in particular, limited capacity building and education and non-adequate governance. Under these two conditions, social groups that are already in a better economic position or are politically well represented can take more advantage of modern and renewable energies than poor and marginalized people, thus maintaining the status quo of poverty and high inequality. The results of this study indicate that rural Ceará is following this first pathway, since there is a historical man-made conjuncture fostering a limited education and non-adequate governance, which exacerbates poverty and high inequality. This historical conjuncture is resistant to change and is not limited to Ceará, but extends to Brazilian society in general. In this sense, rural Ceará seems to be trapped in the first pathway.
In the second pathway of development, which includes the clusters “S4-Transition through contextualized education” and “S5-Overcoming poverty in rural Ceará”, it is expected that decentralized and renewable energy systems and clean cooking facilities will contribute to reduce poverty in rural Ceará. The main conditions for this are contextualized capacity building and education as well as adequate governance. Between these two conditions, the former is indicated as the most prominent to trigger the social value of energy as a driver of poverty reduction. Contextualized capacity building and education seeks to encourage and empower people to critically reflect and problematize a particular context. This can lead to a higher awareness of the energy-poverty nexus among community members and planners and to improved strategies to deal with the nexus. Adequate governance, in constant dialogue with rural communities, can trigger basic reforms to reduce high social and economic inequalities while maximizing energy access and use for poverty reduction. In combination, contextualized education and adequate governance open up space to build new capabilities and opportunities among poor people and can lead to a promising pathway to use modern and renewable energies in poverty reduction.
Although this study suggests that rural areas in Ceará are following (or seem to be trapped in) the first pathway described above, this does not mean that rural Ceará cannot leave this path that generates poverty and oppression of poor and marginalized people. The second pathway shows the possibility to take a new course with the help of modern and renewable energies. This second pathway, however, is not easy to follow because it contradicts the historical conjuncture and the current status quo that promote poverty in Brazil in general and in Ceará in particular. Nevertheless, it is a possible and promising pathway towards an inclusive society with less inequality and no poverty.
Also, the integrative approach developed in this study can make a valuable contribution to further case studies in the fields of energy access and sustainable development because it allows for a better understanding of the dynamics of rural areas in relation to energy and poverty. The approach can, therefore, help improve policies and strategies aimed at maximizing the use of energy for poverty reduction while minimizing the risks of undesirable side effects for poor people. Ultimately, this approach can contribute to integrative and inclusive energy access in poor rural communities.