Lithium in Europa

Aktuell ist die deutsche Industrie vollständig auf den Import von Metallen angewiesen, so auch für das leichteste Metall – Lithium. Die globale Produktion von Lithium ist in den letzten fünf Jahren um 263 % gestiegen, die Bergbauförderung liegt bei ca. 100 kt LCE1 (Stand 2021). Der Bedarf des Metalls für Batterien könnte 2030 laut der EU allein in Europa bei ca. 325 kt LCE liegen. Um diesen Bedarf des Marktes mit zu decken, werden in Europa derzeit verschiedene Lithiumprojekte entwickelt. Diese sehen eine Förderung von Lithium aus konventionellen, magmatischen oder sedimentären Gesteinen sowie unkonventionellen geothermalen Solen vor. Acht dieser Projekte befinden sich in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium und könnten 2030 dazu beitragen, dass zwischen 40 % und 55 % des Bedarfs an Lithium aus europäischen Lagerstätten gewonnen werden könnten. Außerdem wird an Fördermethoden und Aufbereitungstechnologien geforscht, wie beispielsweise die Lithiumgewinnung aus Grubenwasser ehemaliger Bergwerke oder Produktionswässern aus Erdgas- oder Erdölförderungen. Die Entwickler der Lithiumprojekte in Europa erfahren neben technischen, wirtschaftlichen und genehmigungsrechtlichen Herausforderungen auch Ablehnung durch Bürgerinitiativen. ... mehrDas Recycling von Lithium, speziell aus Lithiumionenbatterien wird in Deutschland durch verschiedene Förderprogramme des Bundes unterstützt und dadurch wissenschaftlich und technisch vorangetrieben. Dies soll dazu beitragen, dass die Quotenvorgaben für Rezyklate aus einem zukünftigen Rücklauf von Batterien erfüllt werden können. Ohne den nationalen und internationalen Bergbau unter der Beibehaltung und weiteren Etablierung von Umwelt- und Sozialstandards, die weitere Entwicklung von Bergbautechnologien sowie den Ausbau der Recyclingmöglichkeiten wird der Lithiumbedarf in Europa nicht zu decken sein.