Verbindungen aus Kunstharzpressholz mit modifizierter Oberfläche

In einem Forschungsprojekt am KIT Holzbau und Baukonstruktion wurde ein innovativer Hauptträger-Nebenträger-Verbinder aus Kunstharzpressholz (KPH) entwickelt. In einem ersten Teil des Projekts wurden verschiedene Oberflächenmodifikationen mit dem Ziel einer erhöhten Reibung zwischen Verbinder und Holzbauteil untersucht. Die Modifikationen umfassten das Schleifen und Sandstrahlen, das Beschichten mit Granulat unter Verwendung verschiedener Klebstoffe sowie das Fräsen unterschiedlicher Fräsmuster mit unterschiedlichen Fräswerkzeugen. In Versuchen wurde der Reibungskoeffizient zwischen dem modifizierten KPH und Nadelholz ermittelt.
Es wurden mittlere Reibungskoeffizienten größer als 1,0 und charakteristische Werte bis zu 0,9 ermittelt. Dies bedeutet eine deutliche Erhöhung gegenüber dem im Eurocode 5 angegebenen Wert von 0,25 unter Berücksichtigung des Seileffekts.
Darauf aufbauend wurde das Verhalten der modifizierten Oberflächen in Kombination mit geneigten Schrauben untersucht. Der positive Einfluss der Oberflächenmodifikation konnte bestätigt werden. Es wurde eine Erhöhung der Tragfähigkeit von bis zu 40 % festgestellt. Abschließend wurden erste Prototypen eines Hauptträger-Nebenträger-Verbinders für verschiedene Traglasten hergestellt und getestet.