In vivo Untersuchungen zur Dynamik dendritischer Zellen im subbasalen Nervenplexus der Kornea

Fragestellung: Dendritische Zellen (DZ) lassen sich mit konfokaler Laserscanningmikroskopie in der Kornea in vivo abbilden. Die Differenzierung des Aktivitätszustands der Zellen erfolgt bisher anhand der Zellgröße und Dendritenanzahl. Jedoch variiert der Zellphänotyp stark, was die Zuverlässigkeit dieser Methode einschränkt. Der Aktivitätszustand von DZ spiegelt sich jedoch auch in der Bewegungsgeschwindigkeit wider. Reife DZ bewegen sich wesentlich langsamer als unreife. Die Differenzierung der Zellstadien anhand ihrer Bewegungsgeschwindigkeit bietet einen neuen Ansatz, den immunologischen Status der Kornea zu beschreiben.
Methodik: Um die Geschwindigkeit der DZ zu ermitteln, wurden großflächige Mosaike mittels konfokaler in vivo Laserscanningmikroskopie in verschiedenen zeitlichen Aufnahmeabständen (1–60 min) erzeugt. Da in diesen kurzen Intervallen die subbasale Nervenmigration nicht messbar ist, konnten die Mosaike anhand der Nervenstrukturen aneinander ausgerichtet werden. Mit dem ImageJ-Plugin „TrackMate“ wurden Zellbewegungen innerhalb von Bilderreihen manuell verfolgt und die Migrationsgeschwindigkeit einzelner Zellen berechnet. ... mehrAuch wurde untersucht, welche Zeitintervalle die zuverlässigste Messung ergeben.
Ergebnisse: Beim Intervall von 1 min, ist die Bewegungsdistanz zu gering, wodurch Messungenauigkeiten und Diskrepanzen der registrierten Bilder einen zu großen Messfehler verursachen. Bei einem Zeitintervall von über 30 min ist eine eindeutige Zuordnung der unreifen DZ zwischen zwei Mosaikbildern nicht mehr zuverlässig möglich. Der ideale Zeitraum zur Verfolgung unreifer DZ liegt zwischen 10 und 30 min. Ausgenommen davon sind sehr langsame reife DZ. Bisher gewählte Messintervalle (bis zu 4 h) ließen eine zuverlässige Beurteilung des Bewegungsausmaßes dieser Zellen nicht zu.