Die Prosa Carl Sternheims im Kontext der expressionistischen Moderne

Als kanonischer Autor des Expressionismus ist Carl Sternheim bis heute vor allem durch sein Dramenwerk bekannt. Sein erzählerisches Werk, das in seiner einzigartigen Form nicht weniger als seine Dramen einen besonderen ästhetischen Wert aufweist, wird jedoch in der Forschung stets vernachlässigt, geschweige denn im Kontext der Epoche untersucht. Mithilfe einer eingehenden Untersuchung des Inhalts, der Form und der Sprache seiner Prosa von 1910 bis 1920 stellt die vorliegende Arbeit fest, dass diese Prosa in ihrer Ablehnung des bürgerlichen Wirklichkeit- und Persönlichkeitsideals und des mimetischen Kunstprinzips stilistische und strukturelle Eigenschaften aufweist, die sie zu den relevanten Texten der expressionistischen Moderne zählen lassen.

As a canonical author of Expressionism, Carl Sternheim is still known today primarily for his dramas. However, his narrative work, which has a special aesthetic value in its unique form no less than his dramas, has always been neglected in research, let alone analyzed in the context of the period. By examining in-depth the content, form, and language of his prose from 1910 to 1920, this dissertation establishes that Sternheim’s prose, in its rejection of the bourgeois ideal of reality and personality, and the mimetic principle of art, exhibits stylistic and structural characteristics that make it one of the relevant texts of Expressionist Modernism.