Big Data und KI im Fußball

Big Data und künstliche Intelligenz (KI) prägen inzwischen das Fußballspiel. Die massenhafte Erfassung von Datenströmen im Profibereich bildet die Grundlage für die Datenrevolution des Fußballs. Während des Spiels werden Positionsdaten sämtlicher Spieler/innen erfasst. Hinzu kommen Ereignisdaten, die Sachverhalte, wie beispielsweise Pässe, Schüsse, Zweikämpfe, Auswechslungen, festhalten. In Verbindung mit KI verändern Fußballdaten schon heute das Scouting, die Spiel-, Spieler/innen- und Gegneranalyse, die Art und Weise, wie Trainer/innen während des Spiels intervenieren, Livekommentierungen und wie Zuschauer/innen das Spiel erleben. So groß das Anwendungspotenzial der KI-gestützten Datenanalyse im Fußball ist, so voraussetzungsreich ist auch die Datennutzung. Beispielsweise kann die Datenerhebung nicht in jedem Fall automatisiert erfolgen und Daten müssen teilweise bereinigt oder validiert werden. Zudem setzt die Erfassung der Daten Technologien wie kamerabasierte Trackingsysteme oder ein geschultes Team zur Liveerfassung voraus. Überdies sind die Datenverfügbarkeit – Positionsdaten liegen überwiegend für die TOP-Ligen der Männer vor – und ihre Vergleichbarkeit wie bei den Ereignisdaten unterschiedlicher Anbieter eingeschränkt. ... mehrEine zusätzliche Herausforderung ist der fehlende Konsens darüber, was in Bezug auf Spieler/innen oder Mannschaften überhaupt für den Spielerfolg relevante Leistungsindikatoren sind und wie diese einheitlich definiert und damit modelliert werden können. Außerdem setzt die Nutzung der Daten ein hohes Maß an Daten- und Fußballexpertise voraus. Wenngleich die Vermessung des Fußballs suggeriert, dass dieser vorhersehbarer würde, ist anzunehmen, dass auch im Zeitalter von KI und Big Data der Zufall im Fußball weiterhin eine entscheidende Rolle für das Spielergebnis innehaben wird. Deshalb gilt heute wie 2006: „So ist Fußball. Manchmal gewinnt der Bessere!“ (Lukas Podolski).