CEDIM Forensic Disaster Analysis (FDA) Group Kamtschatka Tsunami (Pazifikraum, Juli 2025)

Kurz vor Mittag Ortszeit am 29. Juli 2025 (23:24 UTC) ereignete sich vor der Küste der russischen Halbinsel Kamtschatka in Nordostasien das schwerste Erdbeben seit 2011: Mit einer Magnitude von Mw = 8,8 bebte die Erde für über 3,5 min und löste einen Tsunami aus. Neben lokalen Überflutungen breitete sich der Tsunami in den folgenden 24 Stunden über den gesamten Pazifik aus, löste Tsunami-Warnungen aus und erreichte unter anderem an den Küsten von Japan, den USA (insb. Hawaii, Westküste) sowie im Südpazifik Raum noch gefährliche Wellenhöhen im Küstenbereich. Außerhalb Russlands sind jedoch keine nennenswerten Schäden durch den Tsunami bekannt. ... mehr
In der Hauptstadt der Region Kamtschatka Petropawlowsk-Kamtschatski sind vor allem Schäden durch das Erdbeben selbst zu verzeichnen. Nennenswerte Schäden durch den Tsunami sind nicht bekannt, was insbesondere der geschützten Lage in einer Bucht und den Eigenheiten des Erdbebens zu verdanken ist. Am stärksten vom Tsunami betroffen war die Kleinstadt Sewero-Kurilsk auf den Kurilen-Archipel (Abb. 2), die bereits 1952 von einem vergleichbaren Erdbeben-Tsunami getroffen wurde. Während damals über 2.000 Todesopfer zu beklagen waren, liegt der Ort heute deutlich erhöht über der Küste, sodass nur der Hafen vom Tsunami in weiten Teilen zerstört wurde.
Aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte in der Region hielten sich die Folgen des Erdbebens und des Tsunami in Grenzen. Insbesondere der Tsunami erreichte nahezu ausschließlich nur in unbewohnten Gebieten zerstörerische Höhe, beispielsweise am Südende der Kamtschatka-Halbinsel.

Shortly before noon local time on 29 July 2025 (23:24 UTC), the most severe earthquake since 2011 hit the Russian Kamchatka Peninsula in Northeast Asia. With a magnitude of Mw = 8.8, the ground shook for over 3.5 minutes, triggering a tsunami. In addition to local flooding, the tsunami spread across the entire Pacific Ocean within 24 hours, triggering tsunami warnings and reaching dangerous heights in coastal areas of Japan, the US (particularly Hawaii and the west coast), and the South Pacific, among other places. However, no significant tsunami-related damage is known to have occurred outside Russia.
... mehr

In Petropavlovsk-Kamchatsky, the capital of the Kamchatka region, the earthquake itself caused most of the damage. Thanks in particular to its protected location in a bay and the characteristics of the earthquake, no significant tsunami damage is known. The small town of Severo-Kurilsk on the Kuril Islands (see Fig. 2) was hit hardest by the tsunami. It had previously been hit by a similar earthquake-induced tsunami in 1952. While more than 2,000 people lost their lives at that time, the town is now located significantly higher above the coast. Consequently, only the port was largely destroyed by the tsunami.

Due to the region's low population density, the consequences of the earthquake and tsunami were limited. The tsunami reached destructive heights almost exclusively in uninhabited areas, such as the southern tip of the Kamchatka Peninsula.